Der Münchner Bildhauer Florian Froese-Peeck, Jg. 1975, errichtet keine Skulptur im klassischen Sinn, sondern nutzt den Standort auf der Plattform als Intervention.
Dabei hat er im Sinn, die Passanten zu irritieren, denn was sie sehen, wirkt auf den ersten Blick wie eine Straßenleuchte Modell Peitschenlaterne, eine früher sehr gängige, inzwischen etwas altmodisch wirkende Ausführung. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man jedoch, dass sich nach oben hin mehrere kleiner werdende Verzweigungen entwickeln. Etwas Organisches bricht aus der Technik heraus. Man steht also keiner Straßenleuchte gegenüber, sondern einem Gebilde, das überraschenderweise lebendig geworden scheint. Und schon steckt man mitten in der Auseinandersetzung mit dem Werk und die Absicht des Künstlers geht auf. Denn wir beginnen, unsere Umgebung anders wahrzunehmen.
Der „Lampenbaum“ wird in den kommenden Monaten sein dunkles Umfeld während der Abendstunden in einen dezenten Glanz tauchen. Er ist nicht nur eine Lichtskulptur, sondern Träger von etwas alltäglich Vertrautem, das frech über sich hinauswächst und uns von weit oben entgegenstrahlt.